Anstieg bei Influenza

Corona-Zahlen in Spitälern gehen zurück 

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Das SARI-Dashboard des Gesundheitsministeriums erfasst die Hospitalisierungen in österreichischen Spitälern mit Schweren Akuten Respiratorische Infektionen (SARI). Daten für die vergangenen beiden Wochen sind teils noch nicht vollständig eingemeldet. Laut den aktuellen Zahlen kamen in der Kalenderwoche 48 (KW 47) vom 27. November bis 3. Dezember 1.195 Patientinnen und Patienten wegen einer Corona-Infektion in österreichische Spitäler (Intensiv- und Normalstationen). Damit verzeichnet die Statistik ein leichtes Minus von etwas mehr als einem Prozent im Vergleich zu KW 47 von 20. bis 26. November mit 1.211 Neuaufnahmen.

In Zusammenhang mit dem Coronavirus war zuletzt von der bisher höchsten Welle in Österreich seit Beginn der Abwasseranalysen die Rede. Diese habe mittlerweile jedoch ihre Spitze überschritten, wie der Molekularbiologe Ulrich Elling am Mittwoch gegenüber der APA erklärte. Er mahnte aber gleichzeitig Vorsicht ein: "Noch zirkuliert extrem viel Virus und noch kann man sich sehr leicht anstecken." Der Experte riet gerade vor den Weihnachtsfeierlichkeiten, die Kontakte im Vorfeld zu reduzieren und vor den Treffen einen Antigentest durchzuführen.

Die Abwasserdaten zeigten, dass die Corona-Variante "Pirola" (BA.2.86) dominant sei. Mittlerweile dürfte aber die BA.2.86-Tochtervariante JN.1 bereits dominieren. Der relative Anstieg dieser Variante, die von der WHO am Vortag unter Beobachtung gestellt wurde, dürfte aber keinen zweiten Peak verursachen. "Es wird aber wahrscheinlich den Abwärtstrend verlangsamen" - dies sei das "wahrscheinlichste Szenario".

Strategie gefordert

An die Politik richtete Elling den Wunsch, sich auf die nächsten Wellen besser vorzubereiten als auf die aktuelle: "Wenn wir uns jetzt sicher sind, dass die Welle gebrochen ist, dann beginnt mit dem heutigen Tag die Vorbereitung auf die nächste Welle." Es gelte etwa, eine Strategie zu entwickeln, wie man die Durchimpfungsrate für Covid - und auch Influenza - erhöhe, forderte Elling. Heuer habe es überhaupt keine Impfkommunikation gegeben. Auch in Sachen Medikamentenmangel - Stichwort Paxlovid - müsse man besser vorbereitet sein. "Das hätte nicht passieren dürfen, dass das ausgeht." Das Medikament müsse auch künftig ausreichend vorhanden sein. Überraschung sei diese Welle jedenfalls keine gewesen. "Jeder, der ein bisschen denken kann, der konnte das sehen."

Am Mittwoch erklärte Infektiologe Christoph Wenisch von der Klinik Favoriten, dass sich die aktuelle Corona-Welle mit der derzeitigen Influenza-Welle mischen könnte. "Das erhöht das Risiko für Doppelinfektionen, die einen besonders schweren Verlauf nach sich ziehen können", wurde Wenisch in einer Aussendung des Verbands der Impfstoffhersteller zitiert. Insbesondere bei älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen sei darum Vorsicht geboten. Wenisch betonte zudem auch, dass das aktuelle Infektionsgeschehen beispielhaft sei. "Wir sehen gerade den typischen Verlauf einer Influenza-Saison", hieß es. "Wenn die Ausbrüche im Norden und im Westen Europas starten, dauert es nicht mehr lange, bis sie auch uns erreichen."

Einen starken Anstieg, bei insgesamt noch niedrigem Niveau, weist die Statistik aktuell auch für RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) aus. So sind die Zahlen der Hospitalisierungen von 20. November bis 3. Dezember auf mehr als 66 Prozent angestiegen. Insgesamt wurden in der KW 48 österreichweit 30 Personen wegen einer RSV-Infektion im Krankenhaus aufgenommen.

Die Entwicklung der Infektionszahlen dürfte zumindest in Wien auch zur völligen Überlastung des Notarztdienstes - erreichbar unter der Telefonnummer 141 - führen. Eine Covid-Patientin berichtete der APA, dass sie in der Nacht auf vergangenen Sonntag von der Anmeldung bis zum Eintreffen eines Notarztes sechs Stunden warten musste. Sie benötigte als Angehörige einer Risikogruppe ein Paxlovid-Rezept. Auf Nachfrage bei der Hotline wurde ihr gesagt, dass es sehr viele Einsätze wegen kranker Kinder gebe und die vorgezogen würden. Gerade RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus), wo die Zahl der Infektionen in den vergangenen Tagen regelrecht explodiert sind, ist für Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährlich.

APA/Red.

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