Bei chronischen Hauterkrankungen wie Psoriasis, atopischer Dermatitis und Vitiligo nimmt die Phototherapie, also die Bestrahlung der betroffenen Hautstellen mit UV-Licht, einen wichtigen therapeutischen Stellenwert ein. Allerdings ist diese Behandlung mit einem hohen Zeit- und Organisationsaufwand verbunden, da mehrmals wöchentlich Arztbesuche erforderlich sind. Ein neues KI-basiertes Therapiesystem könnte zukünftig eine Lichttherapie zu Hause möglich machen.
Ärztlich begleitete Heimtherapie
Das neue digitale Therapiesystem soll als erste europäische Lösung sämtliche Leitlinien-Anforderungen für eine ärztlich begleitete Heimtherapie erfüllen. Bestandteile des Systems sind eine Therapiemanager-Software für Ärzt:innen, eine App für Patient:innen sowie ein Bluetooth-Steuermodul für das Therapiegerät. Das neue Bildanalyseverfahren kann Körperteile automatisch erkennen und so verhindern, dass die falsche Stelle behandelt oder die richtige Stelle doppelt bestrahlt wird. Die Messung des richtigen Abstands zwischen Lampe und Haut ist ebenfalls wichtig.
Statt 30 Besuchen in der Arztpraxis wären damit nur noch zwei erforderlich: einmal am Anfang und einmal am Ende der Therapie. In der Zwischenzeit behalten die Dermatolog:innen via Software dennoch die volle Kontrolle.
Die Produktentwicklung der ersten Version des Systems ist mittlerweile fast abgeschlossen. Eine klinische Studie, in der bereits mehr als 600 Therapiesitzungen absolviert wurden, hat bisher keine Sicherheitsprobleme zutage gefördert. Der Zulassungsprozess steht inzwischen kurz vor dem Abschluss, sodass das System im Herbst auf dem Markt sein könnte.
Quelle
- Universität Bremen
