Welt-Diabetes-Tag

Psychodiabetologie immer wichtiger

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Aus diesem Grund und anlässlich des Welt-Diabetes-Tag am 14. November macht der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) auf die chronische Erkrankung und die damit einhergehenden (psychischen) Herausforderungen für Betroffene und ihre Angehörige aufmerksam.

Teuerung, Beruf und Diabetes

Doch nicht nur die Erkrankungen selbst kann für viele Betroffenen belastend sein, auch die finanziellen Herausforderungen, welche mit beruflichen Veränderungen als auch der momentanen Teuerung einhergehen, können den psychischen Zustand der Betroffenen verschlechtern. Das Ausmaß der beruflichen Einschränkungen für Mütter von Kindern mit Diabetes ist laut einer Studie der AMBA ("Alltagsbelastungen der Mütter von Kindern mit Typ-1-Diabetes: Auswirkungen auf Berufstätigkeit und Bedarf an Unterstützungsleistungen im Alltag") besorgniserregend: So reduzierten 39 % den Umfang ihrer Arbeitszeit. Waren vor der Diagnose noch 23 % der Mütter in Vollzeit beschäftigt, lag dieser Anteil nach der Diagnose nur noch bei 14 %. Insbesondere Mütter mit niedrigen Bildungsabschlüssen entschieden sich infolge des Typ-1-Diabetes ihrer Kinder vermehrt für Teilzeittätigkeit oder unbezahlte Elternarbeit zu Hause. Das bedeutet gerade für diese Gruppe von Frauen langfristig ein hohes Armutsrisiko und das belastet natürlich zusätzlich.

Bei Diagnosestellung sind die Betroffenen meist verunsichert und Gefühle wie z.B. Angst, Schuldgefühle oder Traurigkeit sind in einer akuten Belastungssituation wie dieser ganz normal. Klinische PsychologInnen stehen den Betroffenen als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung und können bei der Verarbeitung der Diagnose durch den Aufbau von Bewältigungsstrategien (Coping) unterstützen. Das Akzeptieren der Diagnose, die Auseinandersetzung mit der Erkrankung sowie die Integration von Therapien in den Alltag bedeuten für Betroffene vielfältige Anpassungsleistungen. Dieser Prozess kann von diabetesspezifischen Ängsten und/oder Stimmungsschwankungen begleitet sein.

Hilfe durch Psychodiabetologie

Die Psychodiabetelogie wird in diesem Zusammenhang also immer relevanter, denn eine adäquate psychische Betreuung für Betroffene und deren Familien ist gerade in solchen Situationen eine äußerst bewährte Co-Therapie. Klinische PsychologInnen unterstützen Betroffene sowie Angehörige und Institutionen im Bereich der Psychodiabetologie fachlich kompetent – zum Beispiel durch die Förderung der Akzeptanz der Erkrankung und Unterstützung bei der Integration in den Alltag, Entlastung bei Stress und Überforderung mit der Selbstbehandlung und Unterstützung im Umgang mit diabetesbezogenen Belastungen und Krisen.

APA/Red.

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