
In den kommenden Jahren wird es zu Einschränkungen bei den Leistungen der Krankenkassen kommen – so denken jedenfalls mehr als drei Viertel der Österreicher:innen. „Der Ausblick ist getrübt“, sagte Reinhard Raml vom IFES-Institut. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 80 % der rund 1.000 Befragten, die im Juli teilnahmen, der Meinung sind, dass die Politik bei der Gesundheit Einsparungen in erheblichem Umfang vornehmen wird. Fast ebenso viele befürchten, dass man in Zukunft eine private Zusatzversicherung brauchen wird. Nur so sei eine gute medizinische Versorgung gewährleistet.
Medikamentenengpass
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 64 % der Befragten sich in hohem Maße von längeren Versorgungsengpässen bei Medikamenten bedroht fühlen. 86 % der Umfrageteilnehmer halten es für „sehr“ oder „eher“ wichtig, dass auch in Österreich Medikamente produziert werden. Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe, Professorin an der Universität Würzburg in Deutschland, erklärte, dass seit etwa fünf Jahren zu bemerken sei, dass Lieferengpässe stärker werden. „Europa ist schon lange nicht mehr die Apotheke der Welt, ein großer Teil der Pharmaproduktion wurde nach Indien und China verlagert. Wenn wir unsere gesundheitsstrategische Resilienz zurückgewinnen wollen, müssen wir die Produktion in Europa gezielt stärken“, so Holzgrabe weiter.
52 % der Österreicher:innen erwarten in den nächsten Jahren Engpässe bei der Medikamentenversorgung. „Unser Gesundheitssystem steht unter Druck – doch Generika und Biosimilars sind Teil der Lösung: Schon heute machen Generika die Hälfte aller verschriebenen Medikamente in Österreich aus, verursachen aber nur 16 % der Kosten. Damit wir diese Entlastung auch künftig leisten können, braucht es faire Rahmenbedingungen und einen europäischen Schulterschluss, um die Versorgungssicherheit nachhaltig abzusichern“, meint Marco Pucci, Country President Sandoz Österreich. Das Vertrauen in die Wissenschaft ist jedoch positiv. Mehr als drei Viertel der österreichischen Bevölkerung glauben nicht nur an den Fortschritt der medizinischen Wissenschaft, sondern auch an die Wirksamkeit von Medikamenten.