Immunzellen-Wächter verhüten kreisrunden Haarausfall

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Kreisrunder Haarausfall © Shutterstock
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Die „regulatorischen T-Zellen“ fangen ein Aktivierungssignal ab, damit Immunzellen nicht die Haarfollikel attackieren. 

Ein Team um Michael Rosenblum von der University of California in San Francisco (USA) eliminierte regulatorische T-Zellen (T-reg) in der Haut von Mäusen, um herauszufinden, wofür sie dort gebraucht werden. „Dies führte zu einer Entzündung der Haarfollikel“, schrieben die Forscher. Das Immunsystem der Tiere hat demnach die Haarfollikel angegriffen. Diese umgeben die Haarwurzeln und sorgen (normalerweise) dafür, dass sie gut in der Haut verankert sind. Die Studie wurde im Fachmagazin Science Immunologyveröffentlicht.

„Eine Hauptfunktion der regulatorischen T-Zellen besteht also darin, Haarfollikel vor Autoimmunangriffen zu schützen“, so die Forscher, zu denen auch Iris Gratz und Angelika Stöcklinger vom Fachbereich Biowissenschaften und Medizinische Biologie der Universität Salzburg gehören. Dafür benötigen sie auf der Oberfläche viele Andockstellen für das Signalmolekül „Interleukin-2“, das entzündungsfördernde Immunzellen stimuliert. Damit reduzieren die T-reg-Zellen die Menge an Stimulanzien und verhindern, dass ihre Kollegen fälschlicherweise in einer „Autoimmunreaktion gegen Haarfollikel aktiv werden.

Bei Patienten mit autoimmunbedingtem Haarverlust ist die Interleukin-2-Aktivität um Haarfollikel erhöht, berichten die Forscher, „was darauf hindeutet, dass eine Fehlregulation dieses Signalwegs zur Pathogenese (Entstehung und Entwicklung einer Erkrankung, Anm.) dieser Krankheit beitragen könnte“.

APA/Red.

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